Sonntag, 13. Dezember 2009

Neuorganisation des Rudels

Der Oktober lässt die ganze Routine des Septembers wieder verfallen, denn es sind zwei Wochen Frühlingsferien.
Genau genommen heißt das, ich bin 6 Tage die Woche 24 Stunden eingespannt, nicht sonderlich fair, aber meine Gasteltern sind größtenteils einfach arbeiten und somit bleibt mir nicht viel anderes, als nach den Kindern zu schauen. Abends sind sie erschöpft und schieben die Kinder dann auch gerne wieder ab.
Das trägt nicht sonderlich zum guten familiären Klima bei, aber immerhin bekomme ich so noch engeren Kontakt zu Mya und Morgan.
Ich gehöre für sie jetzt auch zur Familie und bin nicht mehr ganz so befremdlich.
Wir spielen viel, basteln viel und ich bekomme viele Bilder geschenkt, unter anderem dieses:


Unter anderem lerne ich auch die "Adoptivomi" der Kinder kennen. Nachdem die Eltern meiner Gasteltern schon früh verstorben sind und der einzig lebende Elternteil, ihr Vater, in Christchurch wohnt, haben sich die besten Freunde ihrer Mutter den Kindern angenommen und sie wie Großeltern für sie.
Mit "Nan" geht es also ins Natureland, einen kleinen Zoo am Strand.
Auch hier merkt man, dass der Frühling jetzt richtig ausgebrochen ist. Überall kleine Tierkinder. Von kleinen Entchen bis kleinen Ottern ist alles geboten und natürlich eine Vielzahl an Vögeln, so einen Facettenreichtum gibt es in Deutschland nicht und ich bin erstaunt wie viel meine Kinder schon über die neuseeländische Tierwelt wissen. Da habe ich wohl noch einiges aufzuholen.


















Eine weitere Beschäftigung an den vielen Regentagen, die die Ferien leider bringen, ist das Backen geworden.
Nach und nach entwickeln Mya und Morgan ihre ganz eigenen Ideen, wie man das Backen noch spaßiger gestalten kann.
So wird Morgans Fliegerbrille dann auch mal ganz schnell zum Spritzschutz, der natürlich kameradschaftlich mit allen Backbeteiligten geteilt wird.













Auch unser "Au Pair Rudel" wird neu organisiert. Wir bekommen Zuwachs. Eine Woche bevor Sabrina uns verlässt, kommt Esther, Sabrinas Nachfolge-Au-Pair nach Nelson und auch Carmen stößt in den Frühlingsferien zu uns.
Auch Lina war schon am 13. September in Nelson angekommen. Besonders Morgan hat sie sofort ins Herz geschlossen und ist des öfteren darüber empört, dass sie mich besuchen kommt und nicht extra für ihn zum Spielen.
Gemeinsam (mit meinen Kindern, deren Eltern mal wieder mit arbeiten beschäftigt sind, auch an einem Samstag...) laufen wir aufs "Center of New Zealand".
Nicht gerade ein entspannender Aufstieg, aber der Ausblick entschädigt definitiv und vor allem haben meine Kinder die Chance, sich mal wieder so richtig auszupowern.














(Von links: Lina, Mara, ich:), Carmen, Esther...Laura fotografiert:D)


Jetzt sind wir also zu sechst und die erste Umstellung ist, das wir jetzt nicht mehr alle in ein Auto passen und die Abendplanung deutlich mehr Zeit am Telefon fordert:D
Das schlechte Wetter der Ferien und mein deutlich größeres Aufgabenfeld lassen uns jetzt aber auch viele Abende zu Hause verbringen. Früh ins Bett heißt es häufiger als die Monate zuvor.

Dann sind die Ferien endlich vorbei und am ersten Schultag hole ich am Morgen erstmal den fehlenden Schlaf der letzten zwei Wochen nach, so weit wie eben möglich.
Das darauf folgende Wochenende soll es dann in Urlaub gehen.
Die Familie will das Wochenende mit mir am Golden Bay verbringen.
Wir wohnen ganz abgeschnitten, direkt auf der anderen Seite der Straße ist der Strand. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, die Sonne strahlt bei unserer Ankunft freitags, als hätte sie das nie eingestellt.






Während meine Gastmutter die Einkaufstaschen auspackt und alles in der Küche unseres Ferienhauses einrichtet unternehme ich einen Spaziergang am Strand.
Ich mache tausende Fotos und endlich ist mir auch klar warum diese Region "Golden Bay" heißt, denn der Sand sieht aus, als wäre er überseht mit winzigen Goldpartikeln, die in der Sonne alle schimmern.







Ich bin der einzige Mensch an diesem Strand. Trotz sonnig warmen Wetter bin ich noch dick eingepackt, denn der Wind an den Küsten Neuseelands ist zu dieser Jahreszeit noch eisig kalt und sehr stark.
Dank Ebbe, kann man die jetzt trockenliegenden Boote zu Fuß ganz nah bestaunen und die Holzstege eignen sich prima zum Sonnen:)





Ich sammle mal wieder tausende von Muscheln und dann folgen mir auch schon bald die Kinder an den Strand und auch unser Hund George hat einiges zu entdecken, auch wenn ihm die ganzen Seesterne jetzt so wirklich gar nicht geheuer sind.
Meine Kinder werden zu kleinen Stranderkundern und finden auch ein ausgetrocknetes Haifischbaby, worüber sie auch noch lange erzählen.









Abends komme ich das erste Mal während meines Neuseelandaufenthaltes dazu ein Buch in die Hand zu nehmen und gehe früh schlafen.

Am nächsten Tag ist es regnerisch, mal wieder.
Trotzdem hält uns das nicht davon ab die Waikorupupu Springs zu besuchen, das klarste Wasser der Welt. Hier tritt das Wasser durch Quellen im See an die Oberfläche. Man kann kaum glauben, das dieser See wirklich tief sein soll, denn man kann genau erkennen, was sich auf dem Boden abspielt, so klar ist das Wasser.
Später geht es dann ans Lachsfischen und ich fange den ersten Fisch meines Lebens und mindestens genauso stolz bin ich auch.
Meine Kinder fangen auch jeweils einen, im schüttenden Regen.
Glücklich verspeißen sie unseren Fang zum Abendessen.















Am nächsten Tag sieht das Wetter nicht viel besser aus. Immerhin regnet es nur noch in Schüben und so verläuft unsere Wanderung an einen Wasserfall wenigstens teilweise trocken. Dann geht es auch schon zurück nach Nelson. Auf der eineinhalbstündigen Heimfahrt bekomme ich dann auch endlich meine langersehnten Fahrstunden auf der "falschen Seite". Wir halten noch am Eels Café in Motueka.
Wie der Name schon sagt, wohnen hier im kleinen Fluss, an dem durchaus versteckt gelegenen Café, Aale. Große, kleine und auf jeden Fall sehr hungrige.
Meine Kinder füttern natürlich begeistert, ich immer auf der Hut, dass dabei nicht zufällig einer der Finger verloren geht:D
Dann geht es aber wirklich wieder nach Hause, nach Nelson, zu meinen Mädels, zurück zum Schulalltag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen