Montag, 31. August 2009

"Rainbow Skifield" or " Snowboard + Ina = ? "

Es ist mal wieder Freitag, die Wochen verfliegen hier. Ich kann es kaum fassen, dass ich schon fast drei Wochen in Neuseeland bin.
Mitlerweile habe ich mir sogar ein neuseelaendisches Konto eroeffnet, ich bin also schon fast organisiert, nur mein Handy funktioniert hier nicht und nimmt auch keine andere Handykarte. Aber auch dieses Problem werde ich sicherlich noch loesen,irgendwann. Hektik oder Stress gibt es hier nicht, sie sind einfach nicht existent.
Gerade sind die Kinder aus dem Haus gegangen, meine Waesche laeuft ein zweites Mal. Als ich versuchte, sie das erste Mal aus der Waschmaschine herauszuholen, kam mir naemlich nur ein grosser Schaumberg entgegen, dank naechtlichem Stromausfall.
Also wieder in die Waschmaschine, nochmal waschen. In Deutschland haette ich bestimmt um einiges panischer reagiert. Zumal ich die Waesche dringend fuer den naechsten Tag brauche, da ist ein Ausflug zum Rainbow Skifield, in die Berge geplant und da ist meine dicke Fliesjacke unerlaesslich.

Vor dem Spass kommt aber erst die Arbeit. An diesem Abend erwarten wir noch Matts Mitarbeiter, die zum Essen kommen, 17 Menschen.
Haette ich gestern geputzt waere das aber nicht sonderlich schoen geworden, bei der Kruemel- und Rumsaufaehigkeit der Kinder. Also steht heute das Putzen an.
4 Stunden putze ich Bad, Toilette, Kueche, Wohnzimmer, saemtliche Fenster, Spiegel etc....
Meine Gastmutter bemerkt mal wieder nichts, ausser, dass es gut und sauber riecht.
Dann werde ich auch prompt eingeweiht, dass es in Neuseeland nicht ueblich ist seine Fenster zu putzen, das koenne man ja eh nur von einer Seite, denn es sind alles Schiebefenster. Ausserdem datschen die Kinder da eh bald wieder mit ihren Fingerchen dran und dann war ja alles fuer umsonst.
Ich fuehle mich ein bisschen veraeppelt, aber meien Gastmutter ist schwanger, daher die schlechte Laune, denke ich, nur damit ich einen Grund habe, auf den ich es schieben kann und es ganz schnell wieder vergessen kann.

Mittags gehe ich dann noch mit den Kindern los und kaufe Bastelzeug, denn ein Arbeitskollege bringt noch zwei Maedchen mit und ich denke, dass Basteln da vielleicht eine gute Beschaeftigung waere. Zu diesem Zeitpunkt weiss ich natuerlich noch nicht, dass die Kinder abends zu viert vor den Fernseher geparkt werden....

An diesem Abend arbeite ich mal wieder laenger als geplant (wie eigentlich immer). Irgendwann startet Mara eine lebensrettende Massnahme und holt mich mit dem Auto ab. Meine Bastelaktion durfte ich nicht starten, die war unerwuenscht. Lieber setzen sie die Kinder vor den Fernseher, da sind sie still und machen auch nichts kaputt.
Dank Sabrina und Mara wird es aber dann doch noch ein sehr gelungener Abend. Laura hat es jetzt richtig dolle erwischt, sie verbringt den Abend leider im Bett.

Am naechsten Morgen muss ich um 6 Uhr aufstehen und mich fertig machen, denn ich bin nicht nur dafuer verantwortlich mich fertig zur Abfahrt zu machen, sondern auch die Kinder. Die Eltern wollen schliesslich so lange wie moeglich schlafen (Was auch immer ich davon halten soll...).
Als ich ins Kinderzimmer komme finde ich jedoch nur ein Kind vor, nicht zwei.
Ich weiss auch eigentlich garnicht was die lieben Kleinen tragen sollen, das konnte sie mir am Abend zuvor naemlich noch garnicht so genau sagen.
Immerhin mein Zeugg ist gepackt und mit der Waesche hat ja doch noch alles geklappt, immer positiv denken.
Gerade schnappe ich mir die Kleine und will mit ihr runter fuers Fruehstueck, als der Vater mit der Grossen aus dem Elternschlafzimmer gerannt kommt, mir das Kind in den Arm drueckt und erstmal wieder verschwindet. Nach dem Fruehstueck quaelen sich dann auch die Eltern aus dem Bett und ich bekomme eher unklare Anweisungen was ich Nina und Sophia jetzt eigentlich anziehen soll. Ich verwende infolge dessen ein einfaches Prinzip: SO WARM WIE MOEGLICH!!!
Natuerlich passt das der Mutter dann doch nicht und sie braucht eine viertel Stunde, um die Kinder nach ihren Wuenschen umzuziehen.
Ich bleibe erstaunlich ruhig und helfe dem Vater das Auto zu packen.
Ich sollte die Kinder bis 8 Uhr zur Abfahrt fertig haben und habe es (trotz Gastmutter-bedingter-Verspaetung) geschafft. Die Einzigen,die nicht fertig sind, sind die Eltern. Und so kommen wir mit einer Verspaetung von einer dreiviertel Stunde (die ich haette laenger schlafen koennen) los!!!

Rainbow Skifield ist ganz toll, auch wenn die Fahrt dorthin eher abenteuerlich ist. Wir fahren durch kleinere Fluesse, die eben den Weg schneiden und keine Bruecke besitzen und den eher kurvigen Berg auf die vereiste Spitze. Absperrungen gibt es uebrigens nicht.




Dann packt Matt, mein Gastvater, das Snowboard seiner Frau aus, zeigt mir schell wie ich mich darauf "befestigen" muss und dann bin ich mir,dem Snowboard und dem Anfaenger-Babyhuegel ueberlassen. So schwer kann das doch nicht sein, denke ich.
Immerhin sieht es bei den anderen, die die grosse Piste runterrauschen auch ganz einfach aus.
Erstaunlicherweise schaffe ich es beim ersten Anlauf unfallfrei das Huegelchen hinunter, was sich aber als Anfaengerglueck erweist, denn mehrere Stuerze werden folgen...Aber trotzdem macht es riesen Spass, soweit ich das beurteilen kann, auch den Umstehenden, die das Treiben auf dem Anfaengerhuegel beobachten...
Nach drei Stunden Selbstunterricht habe ich genug und schwinge mich mit den Maedels auf die Schlitten, das kann ich ja gluecklicherweise etwas besser.
Es schneit sogar und das ist richtig toll, wenn auch fuer Ende August etwas ungewoehnlich, zumindest fuer mich:)










Das Wochenende wird nur bedingt ein Erfolg. Mit meinem Gastvater verstehe ich mich weiterhin ganz gut, ich kann sogar mit den Maedels mein Bastelvorhaben umsetzen, waehrend die Eltern abends auf dem Geburtstag einer Freundin im Hotel sind.
Das Verhaeltnis zu meiner Gastmutter ist aber weiterhin nicht sehr herzlich und ich gebe mir wirklich alle Muehe, ich rette sie sogar vor einem Nervenzusammenbruch, denn ihre Haare funktionieren an dem Abend nicht und ich bin von mir selbst erstaunt,denn ich bastel ihr eine wirklich ueberragende Frisur.

Am Sonntag fahren wir noch zum nahegelegenen See, dort soll es im Sommer besonders schoen sein und viele Wanderwege fuehren von hier ab. Es gibt sogar einen Shuttle-Express von Nelson aus, den ich mit den Maedels dann sicherlich mal nutzen werde.







Dann fahren wir zurueck und die zwei Maedels schlafen beim Autofahren ratz fatz ein.

Nicht ganz alltaeglicher Alltag

Ich laufe mal wieder Richtung Stadt, heute ist Shoppen angesagt. Laura hat ihren freien Tag und ich meinen freien Vormittag.
"Hello!How are you?" ruft es uns von jedem Verkaeufer entgegen.
"Good,thanks", die wollen doch hoffentlich nicht wirklich wissen wie es uns geht, denken wir,freuen uns aber ueber so viel Freundlichkeit. Das ist man bei uns ja ueberhaupt nicht gewohnt.
So geht ein Haufen Zeit ins Land, in der wir uns mit neuseelaendischen Verkaeufern ueber unsere Taetigkeit als Au Pair unterhalten, waehrend wir bezahlen,oder uebers Wetter.
Leider ist dieser Tag wieder verregnet (Es ist wirklich Zeit, dass es Fruehling wird). Wir sind auch noch krank, unser Koerper empfand die Umstellung von Sommer auf verregneten Winter wohl nicht als sehr berauschend. Aber wen haelt schon eine simple Erkaeltung auf, wenn ganz Nelson darauf wartet leergeshoppt zu werden:)

Auf meinem Weg in die Stadt werde ich jetzt nicht mehr fast von irgendwelchen Autos ueberfahren, der Weg ist mir jetzt bekannt und ich habe mir genauestens eingepraegt zuerst auf die "falsche" Seite zu schauen. Ungewohnter ist fuer uns jetzt, dass man ganz nach Kiwigewohnheit, ohne nach rechts oder links zu schauen, ueber den Fussgaengerueberweg rennt, denn hier ist der Fussgaenger Koenig.

Wir warten an einer Ampel. Sobald man drueckt leuchtet das rote Maennchen auf, vorher ist die Fussgaengerampel im Stromsparmodus. Laenger als 3 Minuten muss man aber niemals warten, bis das laserartige *piuiuiu*-Geraeusch ertoent und die Ampel auf gruen schaltet, wenn auch nur fuer ca 4 Sekunden, die niemals, nicht einmal dem schnellsten Neuseelaender ausreichen, um die Strasse zu ueberqueren. Und trotzdem rasen die Autos sobald sie wieder gruen haben einfach los, ohne Ruecksicht auf Verluste.
Auch hier lernen wir schnell, Ampeln sind sowieso nur fuer Touristen. Ein richtiger Neuseelaender laeuft 10 Meter von der Ampel entfernt ueber die Strasse, das erspart Wartezeit, erfodert allerdings ein bisschen mehr Aufmerksamkeit,was den Verkehr betrifft, aber wie gesagt, bis auf an den Ampeln, ist der Fussgaenger Koenig.

Unser Shopping sorgt fuer ein bisschen mehr Anpassung an den Kiwi-Stil. An die kurzen Hosen und das Barfuss-bzw. In-Flip-Flops- Laufen bei diesen Temperaturen trauen wir uns zwar noch nicht, ich ergattere aber einen tollen Schal und die dazu passende Wollmuetze, ganz Kiwi eben.
Auf die bin ich ganz stolz und natuerlich wird sie abends auch gleich probegetragen:)

Are you missing your mommy?

In der Familie nehmen mich die Kinder immer mehr an und integrieren mich nach und nach sogar selber in ihre Spiele, auch wenn da meistens nur die Rolle des Pferds uebrigbleibt:D
Ich habe eine neue Taktik, ich erklaere ihnen einfach, wenn sie ihre Mami rufen, warum die grade nicht da sein kann und dass wir bestimmt auch ganz viel Spass zusammen haben koennen und dann spaeter zu Mami gehen. So einfach kann es manchmal sein, meistens wirkt das naemlich wirklich.
So gehen wir immer oefter nach draussen, auch Enten fuettern steht hoch im Kurs, besonders bei der Kleinen.



Ich bringe sie sogar dazu, durch die gesamte Stadt zu laufen und dort bekommen sie gleich noch Heliumluftballons geschenkt, seither lieben sie die Stadt.


Sophia hatte anfangs einige Schwierigkeiten mit dem abendlichen Bad, denn sie hatte Angst vor Wasser. Ploetzlich hat sich allerdings auch dieses Problem verfluechtigt, niemand weiss eigentlich so genau wie. Jetzt muss ich nicht mehr waehrend sie schreit den Schnellwaschgang erledigen, waehrend Mami und Papi hilflos nebendran stehen. Jetzt hat Sophia ploetzlich richtig Spass am Baden, plantscht durch die Gegend, laesst sich von Nina sogar Wasser ueber den Kopf giessen (was vorher unter keinen Umstaenden ohne einen Schreikrampf moeglich war).






Vorm Schlafengehen wird dann vor lauter Freude meistens noch eine Runde getanzt. Man muss den Maeusen einfach nur eine CD einlegen und dann huepfen und singen sie los, natuerlich jede nach ihren Moeglichkeiten.
Alles wird jetzt viel routinierter, wir haben ganz viel Spass und lachen und toben ganz viel.
Ich habe die Kinder sogar soweit, dass sie bei mir nicht mehr schreien (bei der Mutter ist das immernoch DAS Mittel schlechthin, um zu bekommen was man will).

Dann lesen wir abends die Geschichte von Barbar, dem kleinen Elefant, dessen Mutter erschossen wird. "Wo ist deine Mama?", fragt Nina. "Die ist in Deutschland", antworte ich. Da schaut sie ganz betruebt und fragt"Vermisst du deine Mama? Die liebt dich doch!". "Ja klar", sage ich, "aber ich wollte ja unbedingt euch besuchen und ich sehe sie ja dann wieder wenn ich in Deutschland bin."
"Das ist ja auch garnicht so schlimm, wir lieben dich ja auch, dann musst du nicht so schnell wieder gehen" Dann drueckt sie mich ganz fest und sagt "Jetzt muessen wir aber schlafen, dass wir morgen wieder liebe Kinder sind"(Ich habe ihnen erklaert, dass man viel Schlaf braucht, um am naechsten Tag froehlich und erholt zu sein:D)
Ich lege noch eine CD ein, ihre Lieblings-CD: "Weisst du eigentlich, wie lieb ich dich hab", knipse das Licht aus und sie schlafen sofort ein.

Happy Birthday Laura....

Schon nach nur einer Woche hier hat Laura Geburtstag.
Leider muessen wir alle an diesem Abend babysitten, das glaubt zumindest sie.
In Wahrheit sind wir mittags noch fleissig am Kuchen backen und telefonieren mit ihrer Gastmama.
Endlich passiert mal etwas hier in Nelson:D
Abends stehen wir dann mit unserem liebevoll dekorierten Kuchen (wir finden man merkt,dass wir viel von Kindern umgeben sind) vor Lauras Tuer und ich vermute, sie hat sich riesig gefreut.






Wir trinken tausende Tassen mit schwarzem Tee, auf dessen Geschmack man hier einfach kommen MUSS (nur mit der Milch im Tee koennen Laura und ich uns noch nicht anfreunden).
So erwachsen, wie wir am Tag sein muessen, um wenigstens ein bisschen erziehungsarbeit unsererseits zu leisten, umso kindischer werden wir abends und die Geburtstagsfeier endet mit einer spassigen Fotosession.
Hier ein paar Ausschnitte:)













Donnerstag, 27. August 2009

Ich muss einfach mal wieder raus...

Mitlerweile ist auch Laura gut hier angekommen und wir sind froh,dass unsere Gruppe auf vier Personen angewachsen ist.
Wir sind alle sehr unterschiedlich und verstehen uns blendend.
Wir gehen abends meistens noch in die Stadt, Kaffe trinken,erzaehlen wie der Tag so gelaufen ist.
Die Sehnsucht nach Mami scheinen wohl alle unsere Kinder zu haben,wenn sie muede werden. Interessant ist, wir sprechen mitlerweile von "unseren" Kindern, dem "Vater unserer Kinder" und der "Gastmutter":D
Wir haben ploetzlich Gespraechsthemen wie "Windeln wechseln" oder " Wie bekomme ich sie trocken in moeglichst kurzer Zeit", "Kochen", "Putzen und Haushalt" und wenn alles mal wieder daneben geht und wir genug darueber gelacht haben auch mal "Zu Hause".
Wir fuehlen uns also wie dreissigjaehrige Hausfrauen und beschliessen dem ganzen wenigstens am Wochenende ein Ende zu bereiten und mal wieder jung zu sein:D
Also gehen wir samstags (in meinen wenigen freien Stunden, die Maedels haben ja den ganzen Tag frei) auf den Markt in Nelson, der in ganz Neuseeland bekannt ist.
Im Gegensatz zu abends in der Stadt ist hier ein richtiges Menschentreiben, das Wetter spielt auch noch mit und wir haben riesen Spass.

Wir, das sind...





Sabrina. Sie ist schon seit Anfang diesen Jahres hier (hatte schon sehr frueh Abi, weil andere Bundeslaender unserem da voraus sind)und muss uns Anfang Oktober schon wieder verlassen. Dann geht sie zurueck nach Deutschland und will in Heidelberg Grundschullehramt studieren, ausgerechnet die Einzige, die mit mir aus dem schoenen Sueden Deutschlands kommt;)
Sie betreut Finlay(6) und Ciran(2), die zwei Powerjungs, die mit ihrer alleinerziehenden Mama und Sabrina direkt an der Innenstadt wohnen und deren groesste Liebe Thomas, die Lokomotive (und natuerlich seine vielen Freunde) ist.
Sabrina ist genauso verrueckt wie ich und somit gibt es immer viel zu lachen.



Dann waere da noch Mara, unser Brain;)
Mathe, Physik, Chemie, kein Problem fuer sie. Sie bleibt noch mindestens bis Mai naechsten Jahres. Dann geht sie zurueck und will eine Pilotenausbildung machen und Luftfahrzeugtechnik studieren.
Ihr Haus, oder sollte ich sagen, ihre Landhausvilla, steht einsam auf einem Berg am Stadtrand mit einer Aussicht, unbeschreiblich...
Ihre drei Raudis, zwei Jungs , ein Maedchen, haben sie schon feste ins Herz geschlossen und beschaeftigen sich gerne mit dem Fernseher, am Liebsten mit Star Wars oder Herr der Ringe. Die Kleine zerschneidet, wenn sie gerade wieder Mr Skywalker ist, auch gerne mal den neuen Teddybaeren.
Das viel zu ueberfuellte Spielezimemr versucht sie liebevoll duchgangsmoeglich zu halten, was ihr die Kinder nicht sonderlich leicht machen.
Mission: "Vom Fernseher entfernen" startet sie haeufig mit Keksbackaktionen,was mitlerweile eine erstaunliche Wirkung zeigt.



Dann waere da Laura, unsere anfangs noch stille, dritte im Bunde.
Sie wohnt auch in einer Villa, sogar mit Pool, auf einem Berg ein paar Minuten von der Innenstadt entfernt, direkt am Strand:)
Laura will nach ihrem Aufenthalt hier Ergotherapie in Holland studieren und hat drei Jungs, die sie hier erziehen muss. Hamish und Sam sind ungefaehr im gleichen Alter wie meine Maedels und ziemlich gut befreundet. Der Neuzugang in der Familie ist Toby, nur einige Wochen alt, aber supersuess.
Laura hat drei freie Tage in der Woche, auf die wir anderen sehr neidisch sind UND sie muss nicht mal putzen, denn neben ihr und einer Nanny, beschaeftigt die Familie auch noch eine Putzfrau (was wir anderen uns fuer unsere Familien auch sehr wuenschen wuerden...).
Laura und ich sind oft mit den gleichen Anfangsproblemen und -erfolgen konfrontiert, teilweise sind die Aehnlichkeiten sogar schockierend.:D




Und dann waere da eben noch ich :)
Die verrueckte Geschichten-Tante ( Wollt ihr jetzt auch mal was sagen, Maedels?:D), die sich mit noch ungewisser Zukunft in ihr eigenes Abenteuer stuerzt, natuerlich tollpatschig wie immer...:) und trotzdem mit gaaaanz viel Liebe fuer die Kids.
Mal schauen, wie dieser Weg einschlaegt.


Nach dem Marktbesuch und dem dortigen Gespraech mit der Betreuerin der anderen drei, die ja per Organisation hierher gekommen sind und deren Betreuerin sich auch mir liebevoll annimmt, bummeln wir noch durch die Stadt. Jeden Tag, auch sonntags, haben die Geschaefte geoeffnet.



So kaufen wir uns letztendlich alle noch ein paar Schuhe und sind uns sofort einig,welches Paar das Beste ist:D
(Und dann denken wir: Waeren das nicht wir und wir wuerden drei Maedels in Heidelberg durch die Gegend laufen sehen, mit den gleichen Schuhen an, wuerden wir sie ja dann doch auslachen...Aber hier sind wir die Touristen und so kommt uns ein spezielles Recht auf solche Dinge zu)



Viele Musiker geben auf der Strasse ihre Kunst preis und es herrscht reges Leben. Um vier Uhr schliessen dann ploetzlich alle Geschaefte und die Strassen sind wie leergefegt. Ich muss soweiso zurueck zu "meinen Kindern":D

Wanna go to the playground?

Die Zeit mit den Kindern ist trotz meiner 35-Stunden-Woche (Minus 3 Stunden Putz-Einsatz) ziemlich gering. Ich habe sie frueh morgens zwei Stunden, fruehstuecke mit ihnen und ziehe sie an, da kommt man sich nicht wirklich nahe. Dann habe ich meist Pause und ab 16:00 Uhr kann ich dann wieder fuer die Kinder da sein.
Allerdings bleibt auch hier nicht viel Zeit einander richtig kennenzulernen und zu spielen, denn um halb acht sollen sie schon wieder schlafend mit vorangegangenem Bad, Zaehne putzen und Abendessen (ich werde noch zum Meisterkoch...) im Bett liegen.

Die wenige Zeit, die ich aktiv mit ihnen verbringen kann, muss ich also so kreativ und schoen wie moeglich gestalten, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Dies ist in der Anfangszeit noch etwas schwierig... Sie denken ich bin Schuld, dass ihr altes Au Pair gehen musste, rufen viel nach ihrer Mami, die dann auch immer gleich gerannt kommt, weil sie wegen des Babys viel zu Hause ist.
Mit der Erziehung ist es hier auch etwas anderes, beim Spielen gibt es nicht nur ein letztes Mal, bevor es ins Bett geht, sondern mehrere. Die Kinder sind sehr verwoehnt und wissen, wenn sie nur lange genug schreien, bekommen sie, was sie wollen.
So soll das bei mir aber nicht laufen.
So versuche ich, so viel wie moeglich bei den Kindern zu sein, auch in meiner eigentlich "freien Zeit". Ich versuche sie in alles zu integrieren, kochen, Zimmer aufraeumen, Geschichten lesen, sogar Spuelmaschine ausraeumen.
Ich merke, dass es fuer mich wesentlich einfacher ist,wenn ihre Mutter nicht gerade in der Umgebung ist, weil sie dann meine Regeln akzeptieren und sich auf mich einstellen koennen.
So versuche ich sie in meiner "Arbeitszeit" (ich finde es komisch dieses Wort fuer meine Taetigkeit zu benutzen) moeglichst viel nach Draussen zu schleifen, was nur teilweise vom Wetter verhindert werden kann:)
Unser erster gemeinsamer Ausflug geht auf den Spielplatz, ein Stueck die Strasse runter. Wenn man mit einem Spielplatz kein Kinderherz gewinnen kann,mit was dann?, denke ich.
Auf dem Spielplatz gebe ich alles. Wir rutschen, schaukeln, Nina macht mit meiner Kamera von allem Fotos( sogar vom Gras:D) und wir spielen Fangen.


Nina




Sophia




Gleich drei Maedels in rosa:D



Bis dahin laeuft alles gut. Doch nach einer Stunde wird Sophia ploetzlich muede und
wie aus dem Nichts, bekommt sie einen Schreianfall und will ihre Mami. Das steckt die Grosse natuerlich an. Ich versuche sie zu beruhigen,was allerdings zwecklos ist.
Ich wende jeden mir bekannten Trick an,allerdings wirkt nichts.
So nehme ich zwei kleine, schreiende und weinende Kinder im Kinderwagen mit nach Hause.
Ihre Momy meint nicht mehr dazu, als "I think they are really tired" und setzt sie, bis ich gekocht habe, vor den Fernseher. Mal wieder haben sie alles bekommen, was sie wollten. Kein hilfreicher Trick fuer mich, kein troestendes Wort.
An diesem Abend zerbreche ich mir den Kopf, wie ich das nur in den Griff bekommen kann,schlafe allerdings ohne grossartige Idee ein.
Trotzdem denke ich positiv und sehe den Tag wenigstens als kleinen Erfolg, denn immerhin haben sie eine Stunde riesen Spass mit mir gehabt: gib ihnen Zeit,ein neuer Tag, eine neue Chance( denke ich und hoffe, dass sich das schnellstmoeglich auf die Kinder uebertraegt).

Dienstag, 25. August 2009

Wie alles begann...

Und dann ist es Samstag Abend....Der naechste Tag soll mein erster freier Tag sein, aber was soll man an einem freien Tag schon grossartig anstellen,wenn man niemand hat, mit dem man etwas erleben kann und das Erlebte auch teilen kann.
Laura, auf deren Nachricht ich sehnsuechtig warte, meldet sich nicht
(Ein anderes Au Pair, die mir ihr Abflugdatum genannt hat und ich mir dies als Ankunftsdatum gemerkt habe, wie sich spaeter herausstellt^^).
Dann kommt aber alles anders. Meine Gastmutter wedelt mit einem Stueck Papier vor meiner Nase herum. Die Telefonnummer von Sabrina, ein Au Pair, mit dem mein Vorgaenger-Au-Pair schon befreundet war. Ich habe sie sogar gleich an der Strippe und der Plan fuer den naechsten Tag steht schnell.
Dann ist endlich Sonntag und Sabrina und Mara
(noch eine Deutsche, die als Au Pair hier ist) holen mich ab und nehmen mich zuerst mit in die Stadt, um mir AAALLES zu zeigen. Jetzt faengt mein Neuseelandaufenthalt richtig an...


Noch etwas hat sich geaendert, das Wetter ist den ersten Tag seit meiner Ankunft strahlend sonnig (so wie das hier eigentlich IMMER der Fall ist, wie mir berichtet wird).
Mit Sabrina und Mara kann ich ueber alles, was so tagtaeglich vor sich geht und fuer mich ganz neu ist, quatschen. Das hilft!!!
Sabrina ist schon am Laengsten hier. Sie muss uns leider auch Anfang Oktober schon wieder verlassen, Mara ist selbst erst 5 Wochen da und Laura soll am naechsten Tag ankommen.





Bald darauf nimmt Sabrina mich mit an den Strand, der mit dem Auto nur drei Minuten von meinem Haus entfernt liegt.



Sabrina und ich






Das ist der Tag, an dem ich wieder weiss, warum ich hergekommen bin. Ab diesem Zeitpunkt fuehle ich mich pudelwohl und will auch ueberhaupt nicht mehr weg. Hier gehoere ich jetzt her (zumindest vorerst:)).
Es ist wieder strahlender Sonnenschein
( nach Sabrina:"Endlich wieder Nelson-Wetter") und die ersten Neuseelaender haben sich trotz nicht ganz so hoher Temperaturen zum Braeunen hier niedergelassen.




Wir laufen den scheinbar endlosen Tahunanui Beach entlang.







Das Wasser schimmert tuerkis und blau und wir sammeln ein paar der ca. 1000 Muscheln am Strand.





Ich habe sichtlich Spass:)






und mache auch tausend Fotos:)


Nelson vom Strand aus


Dann muessen wir wieder los, schliesslich haben wir Kinder die auf uns warten:)
Ab diesem Tag geht es, auch in der Familie aufwaerts.
Irgendwie habe ich das Gefuehl, dass meine positiven Eindruecke sich unwahrscheinlich stark auf die Kinder auswirken. Die Familie und ich kommen uns langsam naeher, mir wird mehr anvertraut, sie sehen eben, dass ich mir allergroesste Muehe gebe.
Mit der Sauberkeit sehen es die Neuseelaender nicht ganz so eng und so koste ich die drei Stunden Putzarbeit, die ich jede Woche ableisten soll, total aus.
Ich sauge, wische, nehme eine Grundreinigung der Kueche vor (was diese auch dringend noetig hatte).
Leider scheint die Familie von alle dem nichts zu bemerken und gibt ihr Bestes, um die Kueche unbemerkt in den vorherigen Zustand zurueckzuversetzen. Irgendwann gebe ich auf...diese Woche werde ich ja wieder drei Stunden Zeit zum Putzen haben.....

Die ersten Tage in einer anderen Welt

Auf der Autobahn stehen am Rand Schilder, dass hier Parkverbot herrscht (ich suche Schilder auf denen steht,dass Rueckwaertsfahren verboten ist...), es wird links gefahren, ich deshalb als Fussgaenger immer fast ueberfahren und irgendwie ist alles anders und ein bisschen verkehrtherum.
Ich wohne in einem riesigen und ,fuer Neuseeland eher unueblich, einem zweistoeckigen Haus.





Die Baeume in unserem Vorgarten stehen sogar unter einem extra Naturschutz, wie mir die Familie berichtet.



Trotzdem sind die ersten Tage fuer mich furchtbar. Ich vermisse zu Hause, kann eine Nacht nichtmal schlafen. Der Langschlaeferin Ina hat ein ordentliches Jetlag und ist morgens um viertel nach sechs hellwach und abends um acht kurz vorm Koma.
Alles ist irgendwie neu, anders, die Kinder haben sich noch nicht an mich gewoehnt und wuenschen sich ihr altes Au Pair zurueck. Das ist natuerlich nicht boese gemeint, aber das tut weh. Noch habe ich niemand mit dem ich mich austauschen kann, habe zu den Eltern kein besonders enges oder herzliches Verhaeltnis, wie ich das aus Deutschland gewohnt bin.
Den ersten Tag bin ich auch eben mal bis 16:00Uhr ganz alleine zu Hause. Die Mutter ist mit den Kindern einfach zu Y-Kids abgeduest, einer Art Vor-Kindergarten, wo sie auch arbeitet, der Vater ist bei der Arbeit. Ich bin im riesen Haus,in einem fremden Land ganz, ganz alleine.
Dann raffe ich mich aber auf,nehme meinen Neuseelandfuehrer (zum Glueck habe ich den, denn auch google earth und maps streiken an diesem Tag) und mache mich auf den Weg durch die Strassen, die zumindest laut Plan in die Stadtmitte fuehren. Normalerweise ein 5-Minuten-Fussweg, bei mir dauert es allerdings eine Viertelstunde. Ich habe naemlich riesige Angst mich zu verlaufen und kontrolliere jeden Schritt und jedes Strassenschild drei Mal, typisch Deutsch wuerde ich sagen:D
Dann finde ich aber doch in die Stadt, schaffe es sogar Geld abzuheben und erste Kleinigkeiten einzukaufen. Ihr koennt euch nicht vorstellen,wie stolz ich bin.
Trotzdem hebt das meine Stimmung nicht.
Dann werde ich waehrend meines Stadtbummels zweimal auch fast ueberfahren,weil ich in die falsche Richtung schaue (ich schaue zwar in beide, erwarte aber nicht wirklich,dass dann da auch was kommt, wo eigentlich NIE was kommt, zumindest wenn man sich auf deutschem Boden bewegt).
Es regnet auch schon die ganze Zeit und ist total kalt. Ich will nach Hause. So hatte ich mir Neuseeland irgendwie nicht vorgestellt.
Immerhin lebt mit der Familie, bestehend aus Matt, Nicola und den Kids: Nina(3) und Sophia (18 Monate)eine Katze.



Alepha (gesprochen Elafa oder auch Pusspuss/Pussy)ist mir sofort absolut sympathisch und uuuultraverschmust:) Ein bisschen Liebe fuer mich hat sie immer uebrig und ergiesst sich regelmassig im Schnurren. Ein kleines Gefuehl von zu Hause am anderen Ende der Welt.




Mein Zimmer ist ein Traum in rosa, mit einer rosanen Bluemchen-Herzchen-Borduere....



Ich bin froh,dass ich nicht so oft in diesem Zimmer bin...(Die Familie ist ja gerade erst umgezogen,es sind auch noch nicht alle Kisten ausgepackt, das Chaos ist gross und zum Zimmer streichen war auch keine Zeit).
Im Haus ist das Zittern und Bibbern fuer mich gross, denn die Aussentemperatur liegt mit der Innentemperatur genau gleich auf, und das bei mir Frostbeule. Meine einzige Rettung ist eine riesige, ins Bett eingebaute Heizdecke mit drei Heizstufen (von denen ich allerdings nur Heizstufe 3 nutze:D).




Ich liebe unser Bad, es hat sogar einen Whirlpool und ich frage mich wer das alles sauber halten soll (was ich schon sehr bald herausfinden werde...).
Ich bin also sehr zwiegespalten und fuehle mich ein bisschen fehl am Platz.

Teil 6- Flug Sydney- Christchurch

Endlich lasse ich DAS LETZTE MAL, zumindest fuer dieses Jahr, die Sicherheitsanweisungen und die Werbung ueber mich ergehen. Mein Ruecken ist ein bisschen ueberanstrengt vom vielen Fliegen und so ist es fuer mich umso schoener, die letzten beiden Stunden die ganze Reihe fuer mich zu haben:)
Nach dem Essen (schon wieder Essen...) kann cih dann auch ausnahmsweise ein bisschen schlafen, nicht lang,aber ein bisschen.
Dann naehern wir uns aber Neuseeland und da bin ich hellwach und aufgeregt. Jetzt muss alles gut gehen, gleich werde ich meine Gastfamilie treffen und HOFFENTLICH bleibt mein Koffer zu.
Fotos vom Anflug:









Als ich fix und fertig aus dem Flugzeug komme und durch den Zoll bin rollt auf dem Kofferband schon mein Koffer in die Halle. Vor lauter Freude renne ich los und ein netter Chinese hieft, nachdem er die vorherigen 6 Koffer seiner Familie in Beschlag genommen hat, auch meinen vom Band.
Dann geht es mit Koffer,Trolli, Jacke und Pullis und natuerlich den Einreisedokumenten durch die Gepaeckkontrolle. Mein Koffer wird nicht aufgemacht, mal wieder hat sich keine meiner Befuerchtungen erfuellt...
Dann oeffnet sich die grosse Glastuer und ich entdecke sofort meine Gasteltern mit den Maedels. Nina, die Groessere, beginnt gleich die Ausfragerunde, Sophia klebt auf Mamis Arm und sieht mich nur ganz entsetzt an.
Dann quetschen wir alle Koffer (denn auch sie sind erst den vorherigen Tag in Christchruch angekommen, hatten Urlaub in Bayron Bay in Australien gemacht)in das Auto und mich zwischen die zwei Kindersitze.
Die Fahrt ist ein Albtraum. Mein Hintern tut von dem ewigen Sitzen unendlich weh. Ich bin totmuede. Wegen der kurvigen Strecke muss sich Nina schon nach nur einer Stunde uebergeben, natuerlich auf meine Kette, die sie gerade anprobiert hat...

Irgendwann werden die Kinder ein bisschen stiller, dann kann cih die letzten eineinhalb Stunden schlafen. Im Haus angekommen raeumen wir das Auto aus und ich falle sofort ins Bett.