Wir sind alle sehr unterschiedlich und verstehen uns blendend.
Wir gehen abends meistens noch in die Stadt, Kaffe trinken,erzaehlen wie der Tag so gelaufen ist.
Die Sehnsucht nach Mami scheinen wohl alle unsere Kinder zu haben,wenn sie muede werden. Interessant ist, wir sprechen mitlerweile von "unseren" Kindern, dem "Vater unserer Kinder" und der "Gastmutter":D
Wir haben ploetzlich Gespraechsthemen wie "Windeln wechseln" oder " Wie bekomme ich sie trocken in moeglichst kurzer Zeit", "Kochen", "Putzen und Haushalt" und wenn alles mal wieder daneben geht und wir genug darueber gelacht haben auch mal "Zu Hause".
Wir fuehlen uns also wie dreissigjaehrige Hausfrauen und beschliessen dem ganzen wenigstens am Wochenende ein Ende zu bereiten und mal wieder jung zu sein:D
Also gehen wir samstags (in meinen wenigen freien Stunden, die Maedels haben ja den ganzen Tag frei) auf den Markt in Nelson, der in ganz Neuseeland bekannt ist.
Im Gegensatz zu abends in der Stadt ist hier ein richtiges Menschentreiben, das Wetter spielt auch noch mit und wir haben riesen Spass.
Wir, das sind...
Sabrina. Sie ist schon seit Anfang diesen Jahres hier (hatte schon sehr frueh Abi, weil andere Bundeslaender unserem da voraus sind)und muss uns Anfang Oktober schon wieder verlassen. Dann geht sie zurueck nach Deutschland und will in Heidelberg Grundschullehramt studieren, ausgerechnet die Einzige, die mit mir aus dem schoenen Sueden Deutschlands kommt;)
Sie betreut Finlay(6) und Ciran(2), die zwei Powerjungs, die mit ihrer alleinerziehenden Mama und Sabrina direkt an der Innenstadt wohnen und deren groesste Liebe Thomas, die Lokomotive (und natuerlich seine vielen Freunde) ist.
Sabrina ist genauso verrueckt wie ich und somit gibt es immer viel zu lachen.
Dann waere da noch Mara, unser Brain;)
Mathe, Physik, Chemie, kein Problem fuer sie. Sie bleibt noch mindestens bis Mai naechsten Jahres. Dann geht sie zurueck und will eine Pilotenausbildung machen und Luftfahrzeugtechnik studieren.
Ihr Haus, oder sollte ich sagen, ihre Landhausvilla, steht einsam auf einem Berg am Stadtrand mit einer Aussicht, unbeschreiblich...
Ihre drei Raudis, zwei Jungs , ein Maedchen, haben sie schon feste ins Herz geschlossen und beschaeftigen sich gerne mit dem Fernseher, am Liebsten mit Star Wars oder Herr der Ringe. Die Kleine zerschneidet, wenn sie gerade wieder Mr Skywalker ist, auch gerne mal den neuen Teddybaeren.
Das viel zu ueberfuellte Spielezimemr versucht sie liebevoll duchgangsmoeglich zu halten, was ihr die Kinder nicht sonderlich leicht machen.
Mission: "Vom Fernseher entfernen" startet sie haeufig mit Keksbackaktionen,was mitlerweile eine erstaunliche Wirkung zeigt.
Dann waere da Laura, unsere anfangs noch stille, dritte im Bunde.
Sie wohnt auch in einer Villa, sogar mit Pool, auf einem Berg ein paar Minuten von der Innenstadt entfernt, direkt am Strand:)
Laura will nach ihrem Aufenthalt hier Ergotherapie in Holland studieren und hat drei Jungs, die sie hier erziehen muss. Hamish und Sam sind ungefaehr im gleichen Alter wie meine Maedels und ziemlich gut befreundet. Der Neuzugang in der Familie ist Toby, nur einige Wochen alt, aber supersuess.
Laura hat drei freie Tage in der Woche, auf die wir anderen sehr neidisch sind UND sie muss nicht mal putzen, denn neben ihr und einer Nanny, beschaeftigt die Familie auch noch eine Putzfrau (was wir anderen uns fuer unsere Familien auch sehr wuenschen wuerden...).
Laura und ich sind oft mit den gleichen Anfangsproblemen und -erfolgen konfrontiert, teilweise sind die Aehnlichkeiten sogar schockierend.:D
Und dann waere da eben noch ich :)
Die verrueckte Geschichten-Tante ( Wollt ihr jetzt auch mal was sagen, Maedels?:D), die sich mit noch ungewisser Zukunft in ihr eigenes Abenteuer stuerzt, natuerlich tollpatschig wie immer...:) und trotzdem mit gaaaanz viel Liebe fuer die Kids.
Mal schauen, wie dieser Weg einschlaegt.
Nach dem Marktbesuch und dem dortigen Gespraech mit der Betreuerin der anderen drei, die ja per Organisation hierher gekommen sind und deren Betreuerin sich auch mir liebevoll annimmt, bummeln wir noch durch die Stadt. Jeden Tag, auch sonntags, haben die Geschaefte geoeffnet.
So kaufen wir uns letztendlich alle noch ein paar Schuhe und sind uns sofort einig,welches Paar das Beste ist:D
(Und dann denken wir: Waeren das nicht wir und wir wuerden drei Maedels in Heidelberg durch die Gegend laufen sehen, mit den gleichen Schuhen an, wuerden wir sie ja dann doch auslachen...Aber hier sind wir die Touristen und so kommt uns ein spezielles Recht auf solche Dinge zu)
Viele Musiker geben auf der Strasse ihre Kunst preis und es herrscht reges Leben. Um vier Uhr schliessen dann ploetzlich alle Geschaefte und die Strassen sind wie leergefegt. Ich muss soweiso zurueck zu "meinen Kindern":D
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen