Dienstag, 25. August 2009

Die ersten Tage in einer anderen Welt

Auf der Autobahn stehen am Rand Schilder, dass hier Parkverbot herrscht (ich suche Schilder auf denen steht,dass Rueckwaertsfahren verboten ist...), es wird links gefahren, ich deshalb als Fussgaenger immer fast ueberfahren und irgendwie ist alles anders und ein bisschen verkehrtherum.
Ich wohne in einem riesigen und ,fuer Neuseeland eher unueblich, einem zweistoeckigen Haus.





Die Baeume in unserem Vorgarten stehen sogar unter einem extra Naturschutz, wie mir die Familie berichtet.



Trotzdem sind die ersten Tage fuer mich furchtbar. Ich vermisse zu Hause, kann eine Nacht nichtmal schlafen. Der Langschlaeferin Ina hat ein ordentliches Jetlag und ist morgens um viertel nach sechs hellwach und abends um acht kurz vorm Koma.
Alles ist irgendwie neu, anders, die Kinder haben sich noch nicht an mich gewoehnt und wuenschen sich ihr altes Au Pair zurueck. Das ist natuerlich nicht boese gemeint, aber das tut weh. Noch habe ich niemand mit dem ich mich austauschen kann, habe zu den Eltern kein besonders enges oder herzliches Verhaeltnis, wie ich das aus Deutschland gewohnt bin.
Den ersten Tag bin ich auch eben mal bis 16:00Uhr ganz alleine zu Hause. Die Mutter ist mit den Kindern einfach zu Y-Kids abgeduest, einer Art Vor-Kindergarten, wo sie auch arbeitet, der Vater ist bei der Arbeit. Ich bin im riesen Haus,in einem fremden Land ganz, ganz alleine.
Dann raffe ich mich aber auf,nehme meinen Neuseelandfuehrer (zum Glueck habe ich den, denn auch google earth und maps streiken an diesem Tag) und mache mich auf den Weg durch die Strassen, die zumindest laut Plan in die Stadtmitte fuehren. Normalerweise ein 5-Minuten-Fussweg, bei mir dauert es allerdings eine Viertelstunde. Ich habe naemlich riesige Angst mich zu verlaufen und kontrolliere jeden Schritt und jedes Strassenschild drei Mal, typisch Deutsch wuerde ich sagen:D
Dann finde ich aber doch in die Stadt, schaffe es sogar Geld abzuheben und erste Kleinigkeiten einzukaufen. Ihr koennt euch nicht vorstellen,wie stolz ich bin.
Trotzdem hebt das meine Stimmung nicht.
Dann werde ich waehrend meines Stadtbummels zweimal auch fast ueberfahren,weil ich in die falsche Richtung schaue (ich schaue zwar in beide, erwarte aber nicht wirklich,dass dann da auch was kommt, wo eigentlich NIE was kommt, zumindest wenn man sich auf deutschem Boden bewegt).
Es regnet auch schon die ganze Zeit und ist total kalt. Ich will nach Hause. So hatte ich mir Neuseeland irgendwie nicht vorgestellt.
Immerhin lebt mit der Familie, bestehend aus Matt, Nicola und den Kids: Nina(3) und Sophia (18 Monate)eine Katze.



Alepha (gesprochen Elafa oder auch Pusspuss/Pussy)ist mir sofort absolut sympathisch und uuuultraverschmust:) Ein bisschen Liebe fuer mich hat sie immer uebrig und ergiesst sich regelmassig im Schnurren. Ein kleines Gefuehl von zu Hause am anderen Ende der Welt.




Mein Zimmer ist ein Traum in rosa, mit einer rosanen Bluemchen-Herzchen-Borduere....



Ich bin froh,dass ich nicht so oft in diesem Zimmer bin...(Die Familie ist ja gerade erst umgezogen,es sind auch noch nicht alle Kisten ausgepackt, das Chaos ist gross und zum Zimmer streichen war auch keine Zeit).
Im Haus ist das Zittern und Bibbern fuer mich gross, denn die Aussentemperatur liegt mit der Innentemperatur genau gleich auf, und das bei mir Frostbeule. Meine einzige Rettung ist eine riesige, ins Bett eingebaute Heizdecke mit drei Heizstufen (von denen ich allerdings nur Heizstufe 3 nutze:D).




Ich liebe unser Bad, es hat sogar einen Whirlpool und ich frage mich wer das alles sauber halten soll (was ich schon sehr bald herausfinden werde...).
Ich bin also sehr zwiegespalten und fuehle mich ein bisschen fehl am Platz.

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