Am Gate angekommen, ist der Flug noch nicht mal ausgeschrieben.
Zu diesem Zeitpunkt ist es in Deutschland kurz nach 4:00 Uhr morgens, in Dubai kurz nach 6:00 Uhr morgens. Als erstes finde ich die Toilette und bemerke, dass sich alleine reisen auch hier als ziemliches Abenteuer herausstellt, denn mein Trolli muss ja irgendwie mit...
Mein Durst treibt mich dann Richtung Burger King. Mir ist sowieso ganz schwummerig und ich beschliesse, dass diese Ausnahmesituation eine grosse Coke erfordert. Ausserdem habe ich den Nachtisch im Flieger nicht angeruehrt und somit spricht nichts gegen einen riesen Zuckerschock. Nur eins habe ich irgendwie nicht beachtete, mit Euro laesst sich in Dubai nicht zahlen. Also latsche ich wieder los, vorbei an all den Verrueckten, die es fertig bringen um diese Uhrzeit ein Burger-King-Menue zu verschlingen.
5 Minuten spaeter finde ich einen Tauschschalter, und tausche meine Euro in die Waehrung, deren Namen ich nichtmal kenne, die man dort woghl aber zu benutzen scheint.
Zurueck bei Burger King bestelle ich eine meine "big Coke". Was ich nicht weiss: es geht hier nicht um deutsche Verhaeltnisse und so arbeite ich mich zwei Minuten spaeter mit einem 1-Liter-Becher, voll bis obenhin, an einen Tisch vor, der gerade frei wird.
Mein Trolli und meine Handtasche werden mit Adleraugen bewacht. Ich schluerfe meine Cola und bin, zumindest fuer den arabischen Teil der jungen Maenner, eine echte Attraktion. Ich beobachte also mal wieder mein Umfeld (nur nicht einschlafen, bloss nicht einschlafen...). Dann aktiviere ich mein Handy, und, ich habe Empfang, ein Lichtblick:)
Ich bekomme sogar eine Begruessungs-SMS der Vereinigten Arabischen Emirate. Dann setzt sich ein aelterer und wirklich sympathischer Mann zu mir an den Tisch und endlich hab cih wieder jemand zum Quatschen:) Er ist geschaetzte 70, hat graeuliche Haare, ist ganz schmaechtig und beist mit Vergnuegen in seinen XXL-Whopper.
"Good Appetite", in meinem Magen dreht sich alles. "Not really" antwortet er und grinst, "Just Fast Food".
Er kommt nach eigenen Angaben aus "South Africa", hat gerade einen Urlaub in Indien verbracht und hat noch diverse andere Ziele im Depot, die er unbedingt noch anfliegen muss.
Noch eine Stunde bis ABflug. Ich verabschiede mich und rase zum Zaehne putzen auf die Toilette, die Cola hat einfach meinen ganzen Mund verklebt. Immerhin sit mein flaues Gefuehl im Magen weg. Es wurde ersetzt. Jetzt fuehle ich mich wie eine riesige, Cola-Kugel. Ich kann mir den Spass im Flugzeug praktisch shcon ausrechenen.
Ich kaufe im Duty Free Shop ein Notizbuch (sonst haette ich mir all das bestimmt nicht so detailgetreu merken koennen und ich brauche Beschaeftigung...) und finde es ganz hinten neben den rosa Pluschekroenchen fuer angehende Prinzessinnen. Die Tuete, in die es die Verkaeuferin einpackt hat trotz der durchaus geringen Groesse meines Notizbuches, die Ausmasse einer blauen Ikeatuete, also die, wo ein halbes Kinderzimmer reinpasst.
Endlich bin ich am Gate, eine dreiviertel Stunde vor Abflug. Dort angekommenb winkt mich ein Flughafenmitarbeiter hektisch durch. Ich bin in der letzten Gruppe.
Die ganze Zeit klimaanlagenverwoehnt werden wir jetzt mit den mitlerweile 37C Aussentemperatur konfrontiert, ab in den Zubringerbus. Dieser hat sogar eine Klimaanlage, allerdings nur vorne. Ich stehe hinten. Waehrend der Fahrt wird mir auch klar, warum am Schlater so eine Hektik war. Die Zubringerfahrt gleicht einer Flughafenrundfahrt. Es dauert geschlagene 20 Minuten bis wir am Flugzeug ankommen.
Vor mir im Bus steht eine Frau arabischer Abstammung. Sie ist von oben bis unten vershcleiert und haelt ein riesiges Plueschkamel im Arm. Der Kopf schaut in meine Richten, der Hals ist zwischen ihren Koerper und Arme gequetscht, der restliche Koerper baumelt nach unten. Durch den nicht gerade sanften Fahrstil des Fahrers sieht es aus, als wuerde das Kamel tanzen, allerdings ohne Luft zu bekommen, denn es hat zwei riesige Glubschaugen und ein paar zerzauste Haare auf dem Kopf. Komischerweise erinnert mich dieses Kamel an mcih selbst. Wenn es in seinen Hoeckern genauso viel hat wie ich im Bauch, dann weiss ich genau wie es ihm geht. Kurz darauf bemerke ich, dass ich sehr muede sein muss, denn ich philosophiere ueber Plueschkamele.
Ich beschliesse mich etwas Anderem zu widmen und spreche das Maedchen neben mir an. Ich brauche Kommunikation, wenigstens ein bisschen.
Sie kommt aus der Schweiz und will fuer ein halbes Jahr freiwillig in der Naehe von Bangkok arbeiten, wo ihre Mama und ihre restliche Familie schon warten. Waehrend wir durch die gluehend heisse Sonne auf der Treppe ins Flugzeug steigen, kommen Gedanken an Strandtage in Dubai auf. Wir muessen diese aber Wohl oder Uebel wieder verwerfen und uns damit abfinden, dass uns unser Flug in den Winter bringt.
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