Mitlerweile habe ich mir sogar ein neuseelaendisches Konto eroeffnet, ich bin also schon fast organisiert, nur mein Handy funktioniert hier nicht und nimmt auch keine andere Handykarte. Aber auch dieses Problem werde ich sicherlich noch loesen,irgendwann. Hektik oder Stress gibt es hier nicht, sie sind einfach nicht existent.
Gerade sind die Kinder aus dem Haus gegangen, meine Waesche laeuft ein zweites Mal. Als ich versuchte, sie das erste Mal aus der Waschmaschine herauszuholen, kam mir naemlich nur ein grosser Schaumberg entgegen, dank naechtlichem Stromausfall.
Also wieder in die Waschmaschine, nochmal waschen. In Deutschland haette ich bestimmt um einiges panischer reagiert. Zumal ich die Waesche dringend fuer den naechsten Tag brauche, da ist ein Ausflug zum Rainbow Skifield, in die Berge geplant und da ist meine dicke Fliesjacke unerlaesslich.
Vor dem Spass kommt aber erst die Arbeit. An diesem Abend erwarten wir noch Matts Mitarbeiter, die zum Essen kommen, 17 Menschen.
Haette ich gestern geputzt waere das aber nicht sonderlich schoen geworden, bei der Kruemel- und Rumsaufaehigkeit der Kinder. Also steht heute das Putzen an.
4 Stunden putze ich Bad, Toilette, Kueche, Wohnzimmer, saemtliche Fenster, Spiegel etc....
Meine Gastmutter bemerkt mal wieder nichts, ausser, dass es gut und sauber riecht.
Dann werde ich auch prompt eingeweiht, dass es in Neuseeland nicht ueblich ist seine Fenster zu putzen, das koenne man ja eh nur von einer Seite, denn es sind alles Schiebefenster. Ausserdem datschen die Kinder da eh bald wieder mit ihren Fingerchen dran und dann war ja alles fuer umsonst.
Ich fuehle mich ein bisschen veraeppelt, aber meien Gastmutter ist schwanger, daher die schlechte Laune, denke ich, nur damit ich einen Grund habe, auf den ich es schieben kann und es ganz schnell wieder vergessen kann.
Mittags gehe ich dann noch mit den Kindern los und kaufe Bastelzeug, denn ein Arbeitskollege bringt noch zwei Maedchen mit und ich denke, dass Basteln da vielleicht eine gute Beschaeftigung waere. Zu diesem Zeitpunkt weiss ich natuerlich noch nicht, dass die Kinder abends zu viert vor den Fernseher geparkt werden....
An diesem Abend arbeite ich mal wieder laenger als geplant (wie eigentlich immer). Irgendwann startet Mara eine lebensrettende Massnahme und holt mich mit dem Auto ab. Meine Bastelaktion durfte ich nicht starten, die war unerwuenscht. Lieber setzen sie die Kinder vor den Fernseher, da sind sie still und machen auch nichts kaputt.
Dank Sabrina und Mara wird es aber dann doch noch ein sehr gelungener Abend. Laura hat es jetzt richtig dolle erwischt, sie verbringt den Abend leider im Bett.
Am naechsten Morgen muss ich um 6 Uhr aufstehen und mich fertig machen, denn ich bin nicht nur dafuer verantwortlich mich fertig zur Abfahrt zu machen, sondern auch die Kinder. Die Eltern wollen schliesslich so lange wie moeglich schlafen (Was auch immer ich davon halten soll...).
Als ich ins Kinderzimmer komme finde ich jedoch nur ein Kind vor, nicht zwei.
Ich weiss auch eigentlich garnicht was die lieben Kleinen tragen sollen, das konnte sie mir am Abend zuvor naemlich noch garnicht so genau sagen.
Immerhin mein Zeugg ist gepackt und mit der Waesche hat ja doch noch alles geklappt, immer positiv denken.
Gerade schnappe ich mir die Kleine und will mit ihr runter fuers Fruehstueck, als der Vater mit der Grossen aus dem Elternschlafzimmer gerannt kommt, mir das Kind in den Arm drueckt und erstmal wieder verschwindet. Nach dem Fruehstueck quaelen sich dann auch die Eltern aus dem Bett und ich bekomme eher unklare Anweisungen was ich Nina und Sophia jetzt eigentlich anziehen soll. Ich verwende infolge dessen ein einfaches Prinzip: SO WARM WIE MOEGLICH!!!
Natuerlich passt das der Mutter dann doch nicht und sie braucht eine viertel Stunde, um die Kinder nach ihren Wuenschen umzuziehen.
Ich bleibe erstaunlich ruhig und helfe dem Vater das Auto zu packen.
Ich sollte die Kinder bis 8 Uhr zur Abfahrt fertig haben und habe es (trotz Gastmutter-bedingter-Verspaetung) geschafft. Die Einzigen,die nicht fertig sind, sind die Eltern. Und so kommen wir mit einer Verspaetung von einer dreiviertel Stunde (die ich haette laenger schlafen koennen) los!!!
Rainbow Skifield ist ganz toll, auch wenn die Fahrt dorthin eher abenteuerlich ist. Wir fahren durch kleinere Fluesse, die eben den Weg schneiden und keine Bruecke besitzen und den eher kurvigen Berg auf die vereiste Spitze. Absperrungen gibt es uebrigens nicht.
Dann packt Matt, mein Gastvater, das Snowboard seiner Frau aus, zeigt mir schell wie ich mich darauf "befestigen" muss und dann bin ich mir,dem Snowboard und dem Anfaenger-Babyhuegel ueberlassen. So schwer kann das doch nicht sein, denke ich.
Immerhin sieht es bei den anderen, die die grosse Piste runterrauschen auch ganz einfach aus.
Erstaunlicherweise schaffe ich es beim ersten Anlauf unfallfrei das Huegelchen hinunter, was sich aber als Anfaengerglueck erweist, denn mehrere Stuerze werden folgen...Aber trotzdem macht es riesen Spass, soweit ich das beurteilen kann, auch den Umstehenden, die das Treiben auf dem Anfaengerhuegel beobachten...
Nach drei Stunden Selbstunterricht habe ich genug und schwinge mich mit den Maedels auf die Schlitten, das kann ich ja gluecklicherweise etwas besser.
Es schneit sogar und das ist richtig toll, wenn auch fuer Ende August etwas ungewoehnlich, zumindest fuer mich:)
Das Wochenende wird nur bedingt ein Erfolg. Mit meinem Gastvater verstehe ich mich weiterhin ganz gut, ich kann sogar mit den Maedels mein Bastelvorhaben umsetzen, waehrend die Eltern abends auf dem Geburtstag einer Freundin im Hotel sind.
Das Verhaeltnis zu meiner Gastmutter ist aber weiterhin nicht sehr herzlich und ich gebe mir wirklich alle Muehe, ich rette sie sogar vor einem Nervenzusammenbruch, denn ihre Haare funktionieren an dem Abend nicht und ich bin von mir selbst erstaunt,denn ich bastel ihr eine wirklich ueberragende Frisur.
Am Sonntag fahren wir noch zum nahegelegenen See, dort soll es im Sommer besonders schoen sein und viele Wanderwege fuehren von hier ab. Es gibt sogar einen Shuttle-Express von Nelson aus, den ich mit den Maedels dann sicherlich mal nutzen werde.
Dann fahren wir zurueck und die zwei Maedels schlafen beim Autofahren ratz fatz ein.
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