Montag, 11. Januar 2010

Hoch zu Ross und tiefer Fall

Donnerstag, 26.11.09

Mal wieder klingelt der Wecker um 7:00 Uhr. Glücklich, dass unser Zelt über Nacht nicht den Abflug gemacht hat, schlüpfen Laura und ich heraus.
Auf dem Campingplatz ist schon einiges los und wir fragen uns, wer freiwillig noch früher aus den Federn hüpft.
Nach dem Frühstück, weit nach der Auscheckzeit (die uns allerdings niemand gesagt hat), traben wir zur Rezeption.
Nach mehreren Telefonaten steht fest, dass Alex und Kerstin sich an diesem Tag per Skydive aus einem Hubschrauber stürzen, wenn die Wetterverhältnisse es diesmal zulassen.
Laura und ich buchen ein zweistündiges Horsetrecking im nahegelegenen Valley.

Das Wetter ist unglaublich gut. Der Himmel ist wolkenlos blau, gefrühstückt haben wir bei strahlendem Sonnenschein in kurzen Outfits.
Während Kerstin und Alex noch in die Stadt spazieren, widmen Laura und ich uns dem Postkartenschreiben und unserem Mittagsessen.










Dann geht alles plötzlich ganz schnell. Wie verabredet ruft Alex um halb eins beim Skydive-Team an. Schon in 5 Minuten wollen sie am Campingplatz sein, um die beiden abzuholen.
Kaum vom Spaziergang zurück geht es (ohne Mittagessen) weiter.
Laura und ich packen den Campingtisch weg und verstauen die Stühle fachgerecht im Außenbereich des Campers.
Dann werfen wir uns in Jeans und Sportschuhe und packen glücklicherweise noch einen dünnen Pullover ein.

Um viertel nach eins ist die Frau, bei der wir das Reiten gebucht haben schon am Campingplatz und fährt uns eine viertel Stunde Richtung Queenstown in einen kleinen Ort, wo ihre Pferdefarm ist.
Es ist ungewöhnlich wenig Grün, die Berge sind ausgetrocknet, auf den Feldern laufen die Sprinkleranlagen auf Hochtouren.
In diesem Valley hat es schon seit einiger Zeit nicht mehr geregnet, die Berge werden niemals richtig grün, erklärt sie uns.

Zu unserer Überraschung haben wir Westernreiten gebucht, eine neue Erfahrung für beide von uns.
Haley ist unser Guide und nach einer nur kurzen Einführung geht es auch schon los.








Der Vorteil daran, dass wir nicht in der Hauptsaison unterwegs sind, macht sich auch hier wieder bemerkbar. Laura und ich sind die einzigen, die die Nachmittagstour gebucht haben.
Wir reiten durch die Berge, über kleine Flüße. Im Winter ist das eines der Hauptskigebiete Neuseelands; jetzt zeigt sich die Landschaft vertrocknet und trotzdem schön.

Lauras Pferd ist mindestens genauso stur wie meines.
Der große Unterschied besteht darin, dass Prickles (Lauras Pferd) super faul ist, Beddy (mein Pferd) viel zu motiviert. Wir reiten hintereinander und da Laura an zweiter Stelle reitet und ihr Pferd des öfteren einfach mal pausiert, meines aber voller Energie unbedingt der letzten Position entkommen will, entgehen wir häufig nur knapp einigen Auffahrunfällen.
Dadurch, dass die Pferde die Strecke schon gut kennen, gibt es für uns kaum etwas zu tun und wir haben Zeit die Natur um uns herum zu genießen. Wir kommen einem Mamaschaf mit ihrem Lämmchen ganz nahe und kosten jede Gangart aus.

Mit dem Westernsattel werden wir nicht wirklich Freund, den Trab der Pferde kann man überhaupt nicht aussitzen und so hüpfen wir wie Anfänger, was später zu enormem Muskelkater führen soll.

Zurück auf dem Campingplatz treffen wir Kerstin und Alex wieder. Ihr Sprung wurde auf 17:00 Uhr verschoben, da die Windverhältnisse für den Sprung nicht gut waren.

Laura und ich machen uns, während Kerstin und Alex zu ihrem zweiten Sprungversuch aufbrechen, auf in die Stadt.
Uns gefällt Wanaka richtig gut. Es hat einen wirklich schönen Souvenirshop und das Wetter ist richtig warm.

In Flip Flops watscheln wir also durch die kleinen Läden, nehmen uns ein bisschen Zeit im Internetcafé und kaufen im New World noch das Notwendigste.
Auf dem Campingplatz angekommen sind auch Kerstin und Alex von ihrem Skydive zurück.






Immernoch sind sie am ausarbeiten welche Atmentechniken sie angewendet haben, um beim freien Fall Luft zu bekommen.
Während wir anfangen die Zutaten für unsere Burritos zuzubereiten merken wir, dass unser Hackfleisch nicht mehr gut ist (bis heute sind wir uns nicht einig, ob es wirklich nicht gut war, oder ob es nur Druckstellen waren).
Alex und Kerstin spazieren nochmal zum New World. Laura und ich drehen also per Laptop die Musik auf und schnippseln das Gemüse.
Dann können wir endlich essen und typisch deutsch überladen wir unsere Burritos und sind völlig vollgestopft.
Mit Fressnarkose geht es an diesem Abend ins Bett.

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