Wir wachen ein zweites Mal in Raglan auf. Der Unterschied zum Tag davor ist, dass das Wetter eher grau ist und statt Motivation und Vorfreude aufs Surfen, der Muskelkater überwiegt.
Trotzdem will ich am Liebsten gleich wieder ab aufs Surfboard, denn ich hatte echt einen riesen Spaß und im Vergleich zu den anderen, habe ich auch keinen Muskelkater, sondern bin nur erschöpft.
Nachdem wir uns, viel später als vereinbart, zum Frühstück getroffen haben, verlassen wir Raglan und machen uns auf in den Tongariro National Park. Wieder mal einiges an Strecke zu fahren und trotz langer Nacht sind wir so erschöpft, dass Laura und ich auf unseren Sitzen einschlafen.
Endlich im Tongariro National Park angekommen, machen wir uns auf einen zweieinhalbstündigen Wanderweg zu den Taranaki Falls.
Die Landschaft ist superschön, der Weg allerdings mit unseren müden Knochen eine echte Quälerei. Kerstin, Laura und ich freuen uns jedes Mal, wenn wir eine der "Pausenbänke" erspähen, was allerdings nicht sehr gut für Alex Nerven ist.
Alex ist im Gegensatz zu uns nämlich irgendwie super motiviert und fit. Aber weil Alex natürlich ein guter Mensch ist, kommt auch uns etwas dieser Motivation zu Gute und wir werden bei den sehr steilen Strecken die Treppen hinaufgezogen.
Nach eindreiviertel Stunden kommen wir an unserem Ziel an, dem Wasserfall und da es ja ein Rundweg ist, geht es mindestens nochmal genauso lange zurück.
Die Berge um uns herum sind nicht einfach nur Berge, sondern schlafende Vulkane, von denen noch in den 90ern einer ausbrach. Im Film "Herr der Ringe" diente diese Szenerie zur Darstellung Mordors und wir fühlen uns wie kleine Hobbits, ziemlich müde, kleine Hobbits.
Nach unserer Wanderung sind wir noch platter als zuvor. Wir entschließen uns weiter in den Süden zu fahren und entscheiden uns für die angeblich so wunderschöne Panoramastrecke. Allerdings erweist sich diese als kilometerlange Schotterstraße, die überall Staub hinterlässt, sogar in unseren Schubladen und einigen Schränken!!!
Die Fahrt ist wirklich nervenraubend. nicht nur, dass die Fahrbahn eher einem Wanderweg gleicht, zumindest wenn man von ihrer Befestigung spricht, nein, auch die Breite der Straße lässt nicht auf eine zweispurige Straße schließen.
Unsere Fahrt führt uns durch das mit Abstand einsamste Gebiet bisher. Das ist wohl wirklich Neuseeland aus dem Bilderbuch. Riesige grüne Berge, tausende Schafe, Kühe, verlassene Häuser, die Dörfer haben eine Höchstbevölkerung von 10 Personen.
Wir passieren das Straßenschild zur "Brigde to Nowhere". Verständlicherweise lassen wir diese Abbiegung aus.
Reichlich erschöpft kommen wir in Wanganui an. Wanganui liegt an einem Fluss.
Die beiden Seiten werden allerdings nur über eine einzige Brücke verbunden. Der Campingplatz ist sehr schön, wir müssen nicht mal exra für die Duschen zahlen und das bei 14$ pro Übernachtung.
Leider war der vermeintliche Einkauf in einem der Dörfer auf dem Weg nach Wananui nicht sehr erfolgreich (das Geschäft alias Supermarkt war super eklig und wir haben riesen Kohldampf).
Die Empfehlung des Campingplatzbesitzers, den irischen Pub in der Stadt zu besuchen lehnen wir dankend ab (wohl verständlich nach unserer letzten Puberfahrung).
Dafür finden wir ein super schönes Lokal mit super günstigen Preisen. Etwas Zweifel haben wir ja, denn wir sind an diesem Abend die einzigen Gäste. Das Essen ist aber super und so kommen wir mit Hauptspeise und Nachtisch mit umgerechnet 10 € pro Person weg.
Auf dem Zeltplatz schlagen Laura und ich nur noch schnell das Zelt auf, während Kerstin und Alex der Mission Staubentfernung im Camper widmen.
Nach einigen Gute-Nacht-Liedern schlafen wir dann auch ein:)
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