"Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein...."
Das erste Mal in diesem Urlaub weckt uns Lauras Wecker. Es ist 8:00 Uhr morgens und unsere Kommunikationsfähigkeit ist eher gering, ganz im Gegensatz zu Lauras Erzählfreudigkeit im Schlaf der vorherigen Nacht.
Die Ente mit abgebrochenem Schnabel ( am Tag zuvor war sie uns an den Strand hinunter gefolgt) verfolgt Kerstin und Laura noch bis in den Schlaf.
Auf dem Weg zur Dusche, durch die Küche, sehen Laura und ich das erste Mal den Frühstückstisch und überschlagen uns fast vor Freude.
Nach unserer heißen Dusche huschen wir dann auch ganz schnell wieder die Treppen nach oben, um uns nur kurze Zeit später mit Kerstin und Alex über den Frühstückstisch herzumachen. Wir haben nicht nur die Auswahl zwischen (ungelogen) acht verschiedenen Müslisorten, zusätzlich gibt es noch jede Menge Melone, Erdbeeren, Golden Kiwi Fruit, frisch getoastetes Brot mit ganz tollem Honig und Marmelade (und natürlich lernen Alex und Kerstin Marmite kennen, über die wir herausfinden, dass sie zu 80% aus Hefe besteht).
Stark abgefüllt rollen wir den Berg hinunter Richtung Stadt. Magarete und Peter lassen uns aber nicht ohne genaue Anweisungen und ausgedrucktem Stadtplan gehen.
Mit dem Cable Car (was wohl kurzzeitig nicht ganz so funktioniert, wie es eigentlich soll) fahren wir hoch auf den Berg zum botanischen Garten. Das Wetter ist hingegen aller Erwartungen doch sonnig und warm geworden, was unseren Spaziergang sehr angenehm werden lässt.
Auch der Spielplatz hat einiges für uns zu bieten:)
Dann geht es mit dem Cable Car wieder hinunter und in der Stadt starten wir die Mission Essenssuche. Diese erweist sich jedoch bald als ein weit komplizierteres Anliegen als gedacht.
Letztendlich führt uns unser Weg in einen irischen Pub.
Endlich bekommen wir was zu essen, das denken zumindest wir. Bevor wir unsere Bestellung (=Essensbestellung) jedoch aufgeben können, müsen wir erst noch einmal zum Tisch zurück, um unsere Reisepässe zu holen. Ohne Pass nämlich keine Bestellung.
Lauras und meine vegetarische Spinat-Tomaten-Lasagne kommt nach nur fünf Minuten; sehr fragwürdig, vor allem wenn man an die mikrowellengewöhnten neuseeländischen Mägen denkt.
Gleichzeitig mit der Lasagne kommen auch noch ganz andere Neuigkeiten, der Pizzateig ist nämlich aus und somit entfällt die Hawai- (alias Hulla-Hulla-) Pizza für Kerstin und Alex. Leicht pikiert nehmen wir das hin und Kerstin entscheidet sich dann doch für eine Lasagne.
Währenddessen entdecke ich allerdings, dass meine Lasagne wohl nicht lange genug in der Mikrowelle war, denn die unteren zwei Lagen sind noch kühlschrankfrisch.
Wir sind nicht mehr leicht pikiert, wir sind in das Stadium des völligen Entsetzens gewechselt. Die Lasagne geht dann zurück und nach einer halben Ewigkeit kommt eine neue für mich und die für Kerstin. Von Alex Ceasar Salad ist immernoch keine Spur. Wir hoffen es ist ein gutes Zeichen und das Huhn muss erst noch geschlachtet werden, was wenigstens für absolute Frische sprechen würde.
Wir Mädels sind mit der Lasagne schon fast fertig (Alex musste natürlich nicht verhungern, immerhin war es mitlerweile schon kurz vor drei und seit dem Frühstück einige Zeit vergangen) da kommt Alex Salat dann doch noch.
Annehmbar ist wohl der richtige Ausdruck für unser verspätetes Mittagessen. Unsere Bedienung ist eine absolute Schnepfe. Während der ganzen Zeit wird sich bei uns nicht ein Mal entschuldigt.
Dieses Erlebnis ist so schockierend, dass wir auf unserer gesamten Rundreise keinen einzigen Irish Pub mehr besuchen.
Der Berg, der sich beim Runterlaufen als sehr angenehm erwiesen hatte, zeigte sich beim Hinauflaufen als richtig gutes Workout. Zwischenzeitlich demonstriere ich, wie sich meine Gastkinder in solch einer Situation wehren würden.
Danach entwickeln wir dann unsere eigene Taktik, wie man den Berg am leichtesten besteigt. Nur so viel: Alex schiebt:D
Dementsprechend KO (vor allem natürlich Alex) stehen wir kurze Zeit später vor Magarethes Tür.
Unsere Adoptivomi versorgt uns daraufhin natürlich sofort wieder mit Fruchtsaft und Tee und erklärt uns den besten Weg Richtung Norden.
Erst kurz nach 16:00 Uhr gelingt es uns dann aufzubrechen. Zwei Stunden Fahrt sollen uns nach Palmerston North führen. Dank Stau (und das in Neuseeland!!!) kommen wir aber erst gegen kurz vor 19:00 Uhr auf dem Campingplatz an. Freitag der 13. macht sich also nicht nur in Pubs, sondern auch auf dem Highway bemerkbar.
Bevor wir essen und schlafen gehen (eine Runde Uno natürlich inklusive) bleiben uns noch 2 Stunden im Schwimmbad um die Ecke. Im Gegensatz zu Nelson ähnelt dieses Schwimmbad sogar einem Spaßbad. Es gibt eine riesige, lange, aufgeblasene Luftschlange zum Drüberlaufen, einen Spa Pool und einen Strudel. Wir rutschen sogar einmal die riesige Wasserrutsche, ürbigens ohne Licht und sehr gruselig, hinunter. Danach werden wir allerdings darauf aufmerksam gemacht, dass man dafür eigentlich extra zahlen muss. Wie gut, dass wir das nicht gemacht haben, das war uns sowieso viel zu gruselig.
An diesem Abend schlafen wir dann auch alle ganz schnell ein.
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