Als wir einen ersten Blick aus dem Zelt wagen, zeigt sich der Himmel an diesem Morgen noch bewölkt.
Ich lasse mich davon aber garnicht beeinflussen und werfe mich frohen Mutes in kurze Sommerklamotten.
Den Bikini ziehe ich, aus Protest gegen die grauen Wolken, auch gleich unter. Immerhin ist Sommer!
Der erste Weg an diesem Tag führt Jens und mich nach Ohinemutu, ein kleines Maoridorf, weniger Ausstellung als immernoch bewohnt.
Unser Guide selbst ist Maori und kann 75 Generationen in seinem Stammbaum zurückgehen, auswendig!
Er zeigt uns alle wichtigen Orte in einem Dorf, bringt uns Bräuche und Geschichte näher und letztendlich werden wir sogar Stammesmitglieder, deutsches Stammesmitglied 102. Insgesamt sind es mitlerweile knapp über 950 aus aller Welt.
Da die Gruppe nur aus Jens und mir besteht, wir aber mindestens genauso viele Fragen haben wie eine große Gruppe, verlängert sich die Führung auf zwei Stunden.
Dann fahren wir direkt weiter, denn eigentliches Tagesziel sollte ja die Coromandel-Halbinsel sein.
Außerdem haben wir schon wieder mächtig Kohldampf.
Bevor es aber ans Essen geht, gibt es noch eine Überraschung für mich.
Mein "verspätetes Weihnachtsgeschenk" von Jens ist nämlich Zorbing.
Zorbing ist nichts anderes als in einer riesigen Plastikkugel den Berg hinunterzurollen, mit ein bisschen Wasser in der Kugel, dass man sich keine Brandwunden zuzieht.
Es macht einfach riesen Spaß, denn wir rollen nicht einfach grade den Berg runter, sondern im zick-zack.
Da kann man schon mal ordentlich die Orientierung verlieren.
Mit noch viel größerem Hunger fahren wir weiter und halten schließlich in Tirau. Tirau ist ein schönes, kleines Städtchen. Das Besondere; hier besteht alles aus Wellblech und glücklicherweise gibt es auch einem Subway. Um 16:00 Uhr gibt es somit endlich Mittagessen.
Stattdessen fahren wir Richtung Tauranga und beschließen die Kayaktour bei Nacht zu den Glühwürmchenfelsen, die ich bereits mit Kerstin, Alex und Laura auf meiner ersten Rundreise mitgemacht habe, nochmal zu buchen.
Gesagt, getan.
Dann heißt es nur noch schnell einen Campingplatz zu finden. Es ist wieder ein Kiwi-Campingplatz.
Schnell bauen wir das Zelt auf und haben dadurch noch Zeit, fix in die drei Hot Pools des Campingplatzes zu hüpfen, bevor wir wieder nach Bethlehem zum Kayaken müssen.
Noch acht andere Teilnehmer verteilen sich mit uns in die Autos, die uns zur Startstelle bringen; zwei davon Deutsche, die anderen sind aus Paris und einer davon auch aus Neuseeland.
Nachdem die Gruppe den Buffetttisch geplündert hat, werden wir in die Kayaks verteilt. Jens und ich sind vielleicht kein optimales Paddelteam, denn ich bin eher gegen zu großes Schaukeln und Jens will einfach alles sehen und schnellstmöglich vorankommen und da fällt ihm das Rumgeschaukel kaum auf.
Letztendlich kommen wir aber ohne Umzukippen zwischen den Glühwürmchenfelsen an und es ist wunderschön und hat bei mir mindestens die gleiche Faszination wie beim ersten Mal ausgelöst.
Dann geht es zurück nach Bethlehem und von dort aus auf den Campingplatz. Reichlich spät kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke und ich bin total groggi, sodass ich ganz schnell einschlafe.
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